Euro steuert Allzeithoch an
Jetzt fehlt nur noch ein Cent: Der Euro ist am Vormittag auf den höchsten Stand seit rund zwei Jahren geklettert und steht kurz davor, sein Allzeithoch zu erreichen. Gründe dafür sind die Schwäche der US-Konjunktur - und die Geschäfte von Währungsspekulanten.
Frankfurt am Main - Dieses Niveau hat der Euro lange nicht mehr erreicht: Am Vormittag lag der Kurs bei 1,3555 Dollar, zeitweise war er sogar bis auf 1,3576 Dollar gestiegen. Damit lag der Euro nur noch rund einen Cent unter seinem Ende 2004 markierten Rekordhoch bei 1,3667 Dollar.
"Wenn die US-Daten heute Nachmittag auf ein Abflauen der US-Konjunktur hinweisen, könnte der Markt den Euro in Richtung des Rekordhochs treiben", sagte ein Devisenhändler. Am Nachmittag stehen aus der weltgrößten Volkswirtschaft unter anderem Einzelhandelsdaten und Zahlen zum Nettokapitalfluss an. Davon erhoffen sich die Anleger Signale darauf, wie es mit der US-Geldpolitik weitergeht.
Während Börsianer davon ausgehen, dass die Zinsen in der Euro-Zone steigen werden, sind sie unschlüssig, wie die US-Notenbank (Fed) weiter vorgehen wird. Im Euro-Raum liegt der Leitzins derzeit bei 3,75 Prozent, in den USA bei 5,25 Prozent und in Japan bei 0,5 Prozent.
Die Stärke des Euro zum Dollar begründeten Börsianer auch mit dem Anstieg der Gemeinschaftswährung zum Yen. Der Euro markierte zum Yen zeitweise ein Rekordhoch bei 162,42 Yen, nachdem auf dem G-7-Treffen am Wochenende die Yen-Schwäche nicht explizit angesprochen worden war. Im weiteren Verlauf fiel der Euro wieder etwas zurück und lag am späteren Vormittag dann bei 161,97 Yen.
Händler sagten, dass das Ausbleiben von Überraschungen auf dem G-7-Treffen grünes Licht für die so genannten Carry Trades gegeben habe. Bei diesen Geschäften werden Kredite in niedrig verzinsten Währungen wie dem Yen aufgenommen und in höher verzinsten Währungen angelegt. "Solange die Yen-Schwäche weder Notenbanker noch Politiker ernsthaft beunruhigt, so lange sind Carry Trades für viele Anleger eine sichere Wette", sagte ein Händler.
Der Dollar notierte zum Yen bei 119,52 Yen nach 119,25 Dollar am Freitagabend in New York.
itz/Reuters





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