KP schloss Mitglied wegen zu vieler Kinder aus
Hoher Beamter verliert auch Posten
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Peking - Wegen Verstoßes gegen die staatlich verordnete Ein-Kind-Politik hat die Kommunistische Partei Chinas ein Mitglied ausgeschlossen. Die Pekinger Tageszeitung "Beijing Ribao" berichtete am Montag, Qin Huaiwen, ein hoher Verwaltungsbeamter, habe drei Töchter mit seiner Ehefrau sowie einen Sohn und eine Tochter mit seiner jüngeren Konkubine. Qin sei außerdem der Vorgesetzte seiner Geliebten. Alles kam heraus, als sich die Frau über mangelnde finanzielle Unterstützung für ihre Kinder beklagte.

Qin bestritt laut dem Zeitungsbericht zunächst, der Vater der beiden außerehelich gezeugten Kinder zu sein. DNA-Tests bewiesen jedoch die Vaterschaft. Der Beamte, der das Bauamt in Yulin in der Provinz Shaanxi leitet, soll nach einer Empfehlung des Disziplinarausschusses der Partei auch seinen Posten verlieren.

Strafgebühren für reiche Familien
Seit Ende der siebziger Jahre dürfen Paare in den Städten nur ein Kind haben, Paare in ländlichen Regionen zwei. Wohlhabende Familien können sich jedoch über das Gesetz hinwegsetzen. Sie zahlen für ein zweites oder drittes Kind eine relativ geringe Strafgebühr. Zahllose Zwangs- und Spätabtreibungen sind die Auswüchse der Ein-Kind-Politik in China, die unter anderen der Menschenrechtsanwalt Chen Guangcheng aufgedeckt hat, der dafür ins Gefängnis musste. (APA/AP)