Nach den neuen Unabhängigkeitsplänen von Taiwans Präsident Chen Shui-bian hat China indirekt eine militärische Antwort angedroht.
Vor Journalisten in Peking verwies Außenminister Li Zhao auf das Anti-Abspaltungsgesetz, "das nicht nutzlos außer Acht gelassen wird", wie ihn die Zeitung "Lianhe Zaobao" aus Singapur auf ihrer Website zitierte.
Das vor zwei Jahren angenommene Gesetz ermächtigt Chinas Volksbefreiungsarmee zu einem Militärschlag, falls sich Taiwan von China ablösen oder einer Wiedervereinigung auf ewig entziehen wolle. Die Regierung in Peking sprach heute von einem "weiteren gefährlichen Schritt in Richtung einer Unabhängigkeit Taiwans".
"Verbrecher vor der Geschichte"
In einer überraschenden Kehrtwende hatte Taiwans Präsident am Vorabend angekündigt, doch die Unabhängigkeit anstreben und den Namen der demokratischen Inselrepublik von "Republik China" in Taiwan ändern zu wollen.
"Taiwan muss die Unabhängigkeit anstreben, muss seinen Namen ändern, muss eine neue Verfassung bekommen und Entwicklung anstreben", sagte Chen. Die Unabhängigkeit solle angestrebt werden, weil Taiwan längst ein souveräner Staat und unabhängig von China sei. Mit der Namensänderung solle eine Aufnahme in die Vereinten Nationen angestrebt werden.
Chinas Außenminister Li sagte, wenn Chen die Unabhängigkeit wolle, werde er "ein Verbrecher vor der Geschichte".
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