Firmenbasar: Verkaufte deutsche Marken - von Opel bis Wella
Opel- Chef Hans Demant mit Oldtimer. Opel ist die Blaupause für den Kauf eines deutschen Unternehmens durch US- Investoren. 1929, kurz vor der Weltwirtschaftskrise, verkauften die Gebrüder Opel das Unternehmen an General Motors. Die Übernahme zeigt: Internationale Größe allein reicht nicht - denn obwohl Opel zur globalen Nummer eins der Branche gehört, sind die Rüsselsheimer weniger innovativ und wendig als ihr Konkurrent VW.
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Alt- Marke: Der Pharma- Konzern Aventis, selbst ein binationales Fusionsprodukt, ging 2004 nach einer politisch umstrittenen Übernahme in sanofi- aventis auf. Die Macht der französischen Seite in dem Unternehmen ist dadurch deutlich gewachsen.
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Münchner Bankentürme, zum Außenposten degradiert: Als 2005 die HypoVereinsbank mit der Unicredito zusammenging, wurde das als Fusion von Partnern verkauft - tatsächlich aber haben die Italiener klar das Sagen im Konzern. Seither haben Top- Manager die HVB en masse verlassen, darunter die einstige Privatkunden- Chefin Christine Licci.
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Mutter aller feindlichen Übernahmen: Als Vodafone Anfang 2000 Mannesmann übernahm, schlug das tiefe Wunden - so viele, dass der Fall noch Ende 2006 vor dem Landgericht Düsseldorf verhandelt wurde. Seinen Rang als deutschlandweit bedeutende Mobilfunk- Technopole hat sich Düsseldorf auch unter den neuen Herren aus Großbritannien bewahrt. Den traditionellen Mischkonzern Mannesmann aber haben die Briten mit Wucht in Einzelteile zerschlagen.
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In Düsseldorf beheimatet, von Italien aus kontrolliert: Die italienische Barilla- Gruppe übernahm die deutsche Bäckerei- Kette Kamps im Jahr 2002 und verdrängte den Namensgeber Heiner Kamps - er hatte ein viel zu schnelles Expansionstempo vorgegeben und die Probleme seiner Firma so mit verschuldet. Seither ist die Zahl der Filialen und Mitarbeiter deutlich geschrumpft.
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Positiv- Beispiel: Die Drogeriekette Ihr Platz war der Pleite und dem Untergang geweiht - bekam aber durch den Einstieg von Goldman Sachs eine neue Chance.
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Produktion bei Leica: Der deutsche Kamera- Hersteller stand 2005 kurz vor der Pleite. Nun schmiedet das Management wieder Zukunfts- und Innovationspläne - der Einstieg des österreichischen Investors ACM machte es möglich.
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Skandal- Beispiel: Kaum ein ausländischer Investor ist mit einer Übernahme in Deutschland so spektakulär gescheitert wie BenQ. Die Taiwaner übernahmen 2005 die Handysparte von Siemens, die schon damals schwer angeschlagen war - und bekamen sogar noch eine Mitgift dazu. Die Marktanteile des Unternehmens schrumpften auch unter den neuen Herren weiter - bis BenQ Mobile Ende 2006 in die Insolvenz gestoßen wurde.
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Von einer Hand in die nächste: Nach der Pleite der KirchGruppe 2002 fiel der TV- Konzern ProSiebenSat.1 zunächst an den US- Investor Haim Saban. Weil das Kartellamt einen Deal mit dem Springer- Verlag stoppte, reichte Saban die Senderkette Ende 2006 an die Finanzinvestoren Permira und KKR weiter. Sein Konsortium machte mit dem Deal ein Milliardengeschäft. Dem Flaggschiff Sat.1 hat das Weiterverkauf- Spiel nicht geholfen: Der Marktanteil lag 2006 niedriger als noch 2004 und 2005.
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Gerettet oder nicht? Die Traditionsfirma Märklin wurde 2006 nach Jahren der sinkender Umsätze an den britischen Fonds Kingsbridge Capital verkauft. Der will das Unternehmen wieder auf Wachstum polen, mehr investieren, den Eigenvertrieb stärken. Zugleich streicht er Stellen und schließt das Werk in Sonneberg, Thüringen - Mitarbeiter und IG Metall protestierten auf der Straße gegen die "Heuschrecke".