Slowenen vergrößern Euro-Zone
Mit Beginn des neuen Jahres ist Slowenien als erstes der neuen EU-Mitgliedsländer der Euro-Zone beigetreten.
Meinung posten
Mit den zwei Millionen Slowenen wächst die Eurozone auf eine Bevölkerung von insgesamt 316,6 Millionen Menschen. Die Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung verlief am Montag nach Angaben der Projekt-Verantwortlichen ganz nach Plan.
Alle Geldautomaten und Kreditkarten-Terminals seien wieder in Betrieb und die Banken hätten die Umwandlung des Buchgelds von Tolar in Euro im Wesentlichen abgeschlossen, berichtete Zentralbank-Gouverneur Mitja Gaspari am späten Nachmittag bei einer Pressekonferenz in Laibach (Ljubljana).
"Auch in den nächsten Tagen erwarten wir keine nennenswerten Schwierigkeiten," sagte Gaspari. Man rechne damit, die Währungsumstellung bis zum 15. Jänner erfolgreich abgeschlossen zu haben.
45 Euro im Schnitt
Am Montag waren bis 16 Uhr in ganz Slowenien mehr als 92 Prozent der fast 1.400 Geldautomaten in Slowenien wieder in Betrieb - das entspreche etwa dem Normalbetrieb, hieß es. Bis zum späten Nachmittag wurden 17.200 Abhebungen getätigt. Durchschnittlich wurden 45 Euro abgehoben, in Summe etwa 770.000 Euro. Der Andrang auf die Bankomaten halte sich also in Grenzen, so Gaspari. Es stehe ausreichend Euro-Bargeld zur Verfügung. Slowenien hat zunächst Euro-Bargeld im Wert von insgesamt 2,3 Mrd. Euro bereitgestellt.
Das noch in Umlauf befindliche Tolar-Bargeld soll bereits in der ersten Woche nach der Euro-Einführung wieder in den Tresoren der Banken landen. Derzeit seien noch knapp 100 Mrd. Tolar (417 Mio. Euro) im Umlauf, erklärte der Notenbank-Chef.
Tolar nur noch 14 Tage lang gültig
Der slowenische Tolar wird nur noch 14 Tage lang neben dem Euro als gesetzliches Zahlungsmittel gültig sein. Solange wird man noch mit Tolar bezahlen können, das Wechselgeld aber bereits in Euro ausgezahlt bekommen. Das funktioniere in den meisten Fällen reibungslos, allerdings gebe es vereinzelt kleinere Geschäfte, die heute noch in Tolar herausgegeben hätten, sagte Finanzminister Bajuk. Man werde da ein wenig Toleranz walten lassen, bei gröberen Verstößen gegen das Gesetz jedoch sofort reagieren, betonte Bajuk.
Versteckte Preiserhöhungen
EU-Währungskommissar Joaquin Almunia warnte die Slowenen heute vor versteckten Preiserhöhungen nach der Umstellung auf den Euro. Wenige Stunden nach der Währungsumstellung erinnerte Almunia die Slowenen in einer in Brüssel verbreiteten Erklärung daran, in den nächsten Tagen und Wochen vorsichtig zu sein und auf die Preise zu achten. Finanzminister Bajuk schloss sich dieser Warnung an und appellierte an die Bürger, die Preise genau zu kontrollieren.
Quelle: http://www.oe24.at/zeitung/wirtschaft/article98734.ece